Notrufnummern und alpine Rettungsdienste in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Notrufnummern und alpine Rettungsdienste in Deutschland, Österreich und der Schweiz

1. Einleitung – Sicher unterwegs in den Alpen

Die Alpen sind ein Sehnsuchtsort für viele Menschen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ob Wandern, Klettern oder Skitouren – das Abenteuer ruft. Doch so faszinierend die Berge auch sind, sie bergen auch Risiken. Unvorhersehbares Wetter, plötzliche Unfälle oder Orientierungsprobleme können jeden treffen, ganz gleich ob Anfänger oder Profi. Gerade deshalb ist es wichtig, die wichtigsten Notrufnummern und alpinen Rettungsdienste der DACH-Region zu kennen.

Wer in den Bergen unterwegs ist, sollte nicht nur auf eine gute Ausrüstung achten, sondern auch wissen, wie im Ernstfall schnell Hilfe organisiert werden kann. Die richtige Nummer zur Hand zu haben und zu wissen, welche Rettungsdienste in welcher Situation zuständig sind, kann im Notfall Leben retten. Besonders für Wanderer, Kletterer und alle Outdoor-Begeisterten ist dieses Wissen unverzichtbar.

Warum sind Notrufnummern in den Alpen so wichtig?

In den Alpen sind Rettungswege oft länger und schwieriger als im Flachland. Handyempfang ist nicht überall garantiert und schnelle Hilfe hängt davon ab, wie gut man vorbereitet ist. Die richtigen Informationen zur Hand zu haben, gibt Sicherheit und hilft dabei, im Ernstfall ruhig und überlegt zu handeln.

Überblick: Wichtige Notrufnummern in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Land Notrufnummer Allgemein Bergrettung/Alpine Rettung
Deutschland 112 Bergwacht (über 112 erreichbar)
Österreich 112 / 144 Bergrettung: 140
Schweiz 112 / 144 Rega: 1414
SOS-Nummer: 112
Tipp aus der Praxis:

Egal ob im Allgäu, in Tirol oder im Berner Oberland – speichern Sie die wichtigsten Notrufnummern bereits vor Ihrer Tour ins Handy ein und informieren Sie sich über die zuständigen alpinen Rettungsdienste Ihrer Region. So sind Sie auf Ihren nächsten Ausflug bestens vorbereitet.

2. Notrufnummern in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Überblick: Die wichtigsten Notrufnummern im Alpenraum

Wer in den Bergen unterwegs ist, sollte die wichtigsten Notrufnummern der jeweiligen Länder kennen. Denn im Ernstfall zählt jede Minute – egal ob beim Wandern, Klettern oder Skifahren. Hier findest du eine Übersicht der wichtigsten Nummern für Deutschland, Österreich und die Schweiz:

Land Allgemeiner Notruf Bergrettung/Alpinnotruf Besonderheiten
Deutschland 112 (Europaweit) 112 (Rettungsdienst & Feuerwehr) Einheitlicher Notruf, Leitstelle koordiniert Bergrettung
Österreich 112 (Europaweit)
133 (Polizei)
144 (Rettung)
140 (Alpinnotruf/Bergrettung) Spezielle Alpin-Notrufnummer 140 direkt zur Bergrettung
Schweiz 112 (Europaweit)
117 (Polizei)
144 (Rettung)
1414 (REGA Helikopterrettung)
144 (Rettungsdienst)
1414 verbindet direkt mit REGA für Luftrettung in den Bergen

Unterschiede und regionale Besonderheiten im Detail

Deutschland: In Deutschland wird der europaweite Notruf 112 gewählt – auch in alpinen Regionen wie dem Allgäu oder Berchtesgadener Land. Die Leitstelle entscheidet dann, ob die Bergwacht alarmiert werden muss.

Österreich: Neben dem allgemeinen Notruf gibt es mit der 140 eine eigene Alpin-Notrufnummer. Diese leitet Anrufe direkt an die regionale Bergrettung weiter – besonders wichtig in alpinen Bundesländern wie Tirol oder Salzburg.

Schweiz: Die Nummer 1414 ist speziell für die alpine Helikopterrettung durch die Schweizerische Rettungsflugwacht REGA gedacht. Wer in den Bergen verunfallt, erreicht so direkt erfahrene Rettungskräfte – oft per Helikopter.

Tipp aus der Praxis:

Nimm dir vor jeder Tour einen Zettel mit den passenden Notrufnummern deines Zielgebiets mit oder speichere sie ins Handy. Im Ernstfall bist du damit auf der sicheren Seite!

Struktur der alpinen Rettungsdienste

3. Struktur der alpinen Rettungsdienste

Organisation der Bergrettungsdienste in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Wenn du in den Alpen unterwegs bist, ist es gut zu wissen, wie die Bergrettung funktioniert. In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es jeweils eigene Organisationen für die Rettung im Gebirge. Jede Organisation hat ihre Besonderheiten, ist aber bestens ausgebildet und kennt sich in ihrer Region genau aus.

Bergrettung in Deutschland

In Deutschland übernimmt die Bergwacht – ein Teil des Deutschen Roten Kreuzes – die Rettungseinsätze im Gebirge und unwegsamen Gelände. Die Helfer sind meist ehrenamtlich tätig, kennen sich aber hervorragend mit den speziellen Herausforderungen der deutschen Mittelgebirge und Alpen aus.

  • Träger: Deutsches Rotes Kreuz (DRK)
  • Besonderheiten: Ehrenamtliche Retter, spezialisiert auf Mittelgebirge und bayerische Alpen
  • Einsatzbereiche: Bayern, Schwarzwald, Harz u.a.

Bergrettung in Österreich

Die Bergrettung Österreich ist ein eigenständiger Verein mit Landesorganisationen in jedem Bundesland. Die österreichischen Berge sind anspruchsvoll – darum trainieren die Teams regelmäßig für Kletter- und Lawineneinsätze. Auch hier arbeiten viele Retter ehrenamtlich.

  • Träger: Österreichischer Bergrettungsdienst (ÖBRD)
  • Besonderheiten: Landesorganisationen, Spezialausbildung für Lawinen- und Kletterunfälle
  • Einsatzbereiche: Ganz Österreich, vor allem Alpenregionen

Bergrettung in der Schweiz

In der Schweiz sorgt die Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega) zusammen mit der SAC-Bergrettung für schnelle Hilfe im Gebirge. Häufig werden Helikopter eingesetzt, um Verletzte rasch ins Tal zu bringen. Die Rega finanziert sich durch Gönnerbeiträge und ist in der ganzen Schweiz aktiv.

  • Träger: Rega (Rettungsflugwacht) & SAC (Schweizer Alpen-Club)
  • Besonderheiten: Viele Einsätze per Helikopter, professionelle Crews, Finanzierung durch Gönner
  • Einsatzbereiche: Gesamte Schweiz, vor allem Hochalpen

Bergrettungsdienste im Vergleich

Land Name der Organisation Betriebsform Einsatzschwerpunkte Finanzierung
Deutschland Bergwacht (DRK) Ehrenamtlich / Freiwillig Mittelgebirge, bayerische Alpen Spenden, DRK-Beiträge, öffentliche Mittel
Österreich Bergrettungsdienst (ÖBRD) Ehrenamtlich / Verein Alpenregionen (Lawinen/Klettern) Mitgliedsbeiträge, Spenden, Förderungen
Schweiz Rega & SAC-Bergrettung Professionell/Ehrenamtlich kombiniert Hochalpen, Helikoptereinsätze Gönnerbeiträge, Spenden, öffentliche Gelder
Tipp aus dem Tourenbuch:

Egal wo du unterwegs bist: Speichere dir immer die lokalen Notrufnummern ab. Im Fall der Fälle weißt du dann sofort, wen du anrufen musst und kannst ruhig bleiben – die Retter kennen ihre Berge!

4. Typische Einsätze und Abläufe bei Notfällen

Häufige Notfall-Szenarien in den Alpen

Ob beim Wandern im Bayerischen Wald, beim Klettern in Tirol oder auf Skitour im Berner Oberland – Notfälle am Berg können schnell passieren. Zu den häufigsten Einsatzgründen der alpinen Rettungsdienste zählen:

Szenario Beispiele Besonderheiten
Verletzungen Stürze, Knochenbrüche, Verstauchungen Schneller Transport oft notwendig
Kreislaufprobleme Erschöpfung, Herzbeschwerden, Unterkühlung Sofortige Erste Hilfe entscheidend
Orientierungsverlust Nebel, Schneefall, Abkommen vom Weg Nutzung von GPS und Karten sinnvoll
Lawinenunfälle Verschüttete Personen nach Lawinenabgang Spezielle Rettungsausrüstung nötig
Wetterumschwung Plötzlicher Sturm, Gewitter, Temperatursturz Schnelle Reaktion erforderlich

Ablauf eines Notrufs am Berg

Im Ernstfall zählt jede Minute. Der Ablauf eines Notrufs ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz ähnlich organisiert. Hier ein Überblick, wie du richtig vorgehst:

  1. Sicherheit prüfen: Zuerst sich selbst und andere aus der Gefahrenzone bringen.
  2. Notrufnummer wählen: Die europaweite Nummer 112 funktioniert in allen drei Ländern. In den Bergen gibt es teils auch regionale Nummern.
  3. Meldung absetzen (5-W-Regel):
    • Wo? Genaue Ortsangabe (Koordinaten, markante Punkte)
    • Was? Was ist passiert? (Unfallhergang, Symptome)
    • Wie viele? Anzahl der Betroffenen/Verletzten.
    • Welche Verletzungen?
    • Warten auf Rückfragen!
  4. Anweisungen befolgen: Den Kontakt nicht abbrechen und weitere Instruktionen abwarten.
  5. Sichtbarkeit erhöhen: Signal geben (z.B. mit Kleidung oder Lampe), damit die Retter einen schneller finden.

Tipp: Was Betroffene beachten sollten

  • Kühle bewahren und ruhig sprechen.
  • Daten zur eigenen Position immer vorher checken (App, Karte).
  • Batterie vom Handy sparen – möglichst wenig telefonieren und Display dunkel halten.
  • Niemals verletzte Personen alleine lassen!
  • Im Zweifelsfall lieber einmal zu viel als zu wenig den Notruf absetzen.
  • Bergrettung kann je nach Wetterlage länger brauchen – deshalb immer auf das Schlimmste vorbereitet sein.
Bergnotruf: Die wichtigsten Nummern im Überblick
Land Zentrale Notrufnummer Spezielle alpine Rettungshotline
Deutschland 112 Bergwacht Bayern: 08821 92 97 0
Österreich 140 (Bergrettung) / 112 Bergrettungsdienst: 140
Schweiz 144 (Sanität) / 112 Bergrettung REGA: 1414

Mithilfe dieser Informationen bist du für den Notfall am Berg gut vorbereitet und weißt, wie du dich richtig verhältst.

5. Technische Hilfsmittel und Apps für den Notfall

In den Alpenregionen von Deutschland, Österreich und der Schweiz ist eine gute Vorbereitung das A und O für jede Bergtour. Neben klassischer Ausrüstung gewinnen digitale Helfer immer mehr an Bedeutung. Besonders im Notfall können spezielle Apps und technische Hilfsmittel wertvolle Zeit sparen und die Rettung erleichtern.

Digitale Werkzeuge für die Notfallsituation

Smartphones sind heute fast immer dabei – auch am Berg. Sie bieten zahlreiche Möglichkeiten, um im Ernstfall schnell Hilfe zu holen oder wichtige Informationen weiterzugeben. Folgende Tools und Apps werden lokal empfohlen:

Anwendung Funktion Empfohlene Region
AML (Advanced Mobile Location) Automatische Standortübermittlung bei einem Notruf über das Handy Deutschland, Österreich, Schweiz
Bergfex/SOS EU Alp Notruf-App mit Standortübertragung direkt an alpine Rettungsdienste Österreich, Teile Süddeutschlands, Schweiz
Echo112 Schneller Notruf mit automatischer Ortung, funktioniert europaweit Deutschland, Österreich, Schweiz (besonders empfohlen in der Schweiz)
Alpenvereinaktiv App Toureplanung und Notruf-Funktionen speziell für Bergsportler*innen DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz)
SARAH-App (Schweiz) Spezielle App für schnelle Alarmierung der Schweizer Rettungsdienste per Knopfdruck Schweiz
NINA Warn-App Behördliche Warnungen zu Unwettern und Katastrophen inkl. Standorteinstellungen Deutschland
KATWARN App Regionale Gefahrenmeldungen wie Lawinen- oder Unwetterwarnungen auf dem Smartphone erhalten Deutschland, Österreich (teilweise)

Lokal empfohlene Anwendungen – Was sollte auf keinem Handy fehlen?

Jede Region hat ihre Favoriten: In den deutschen Alpen empfiehlt sich neben AML besonders die Nutzung von NINA und KATWARN. Wer in Österreich unterwegs ist, sollte die SOS EU Alp oder Bergfex App installieren. In der Schweiz ist Echo112 besonders verbreitet und die SARAH-App ein echter Geheimtipp für schnelle Hilfe.

Nützliche Tipps zur Nutzung digitaler Tools:

  • Laden Sie Apps vor der Tour herunter und testen Sie deren Funktionen.
  • Achten Sie auf ausreichend Akku – Powerbanks sind am Berg Gold wert!
  • Kennen Sie die Notrufnummern Ihrer Zielregion auswendig oder speichern Sie diese ab.
  • Achten Sie darauf, dass Ortungsdienste am Smartphone aktiviert sind.
  • Nehmen Sie zusätzlich eine analoge Karte und Kompass mit – Technik kann auch ausfallen.
Tipp aus der Praxis:

Sollte einmal kein Netz verfügbar sein, hilft es oft, das Handy kurz auszuschalten oder einen anderen Standort aufzusuchen. In vielen Regionen funktioniert ein Notruf über 112 auch ohne SIM-Karte oder mit minimalem Empfang.

6. Prävention und Vorbereitung auf alpine Notfälle

Tipps zur Vorbeugung von Gefahrensituationen

Wer in den Alpen unterwegs ist, weiß: Die Natur kann wunderschön, aber auch herausfordernd sein. Damit aus dem Abenteuer kein Notfall wird, ist eine gute Vorbereitung das A und O. Hier findest du praktische Tipps, wie du Gefahren vermeiden kannst:

  • Tour sorgfältig planen: Informiere dich über Wetter, Wegverhältnisse und Schwierigkeitsgrad. Nutze dazu aktuelle Karten und Apps wie Alpenvereinaktiv.
  • Ausrüstung checken: Rucksack, Erste-Hilfe-Set, Handy (vollgeladen), Stirnlampe und genügend Wasser gehören immer dazu.
  • Kondition realistisch einschätzen: Plane Pausen ein und wähle Touren entsprechend deiner Fitness.
  • Niemals alleine gehen: In der Gruppe ist man sicherer unterwegs – oder informiere zumindest jemanden über deine Route.
  • Wetter im Auge behalten: In den Bergen kann das Wetter schnell umschlagen. Ziehe bei Unsicherheit rechtzeitig um.

Sinnvolle Vorbereitung für den Ernstfall

Auch bei bester Planung kann es zu Notfällen kommen. Mit einigen Maßnahmen bist du gut gerüstet:

Sicherheitsmaßnahme Erläuterung
Notrufnummern speichern Lege die wichtigsten Nummern (z.B. 112 für Europa) als Kurzwahl im Handy an.
Bergrettungs-App nutzen Apps wie „SOS EU ALP“ können im Notfall deinen Standort direkt an Rettungsdienste senden.
Kleine Erste-Hilfe-Schulung absolvieren Ein Auffrischungskurs hilft, im Notfall ruhig und richtig zu handeln.
Pfeife und Signalspiegel einpacken Hilfsmittel zur akustischen/optischen Signalisierung sind leicht und effektiv.
Kartenmaterial offline verfügbar machen Navigations-Apps oder ausgedruckte Karten helfen auch ohne Empfang weiter.

Verhaltensempfehlungen zur Minimierung des Risikos bei Bergaktivitäten

  • Ruhe bewahren: Im Fall eines Zwischenfalls nicht in Panik geraten – Atme tief durch und verschaffe dir einen Überblick.
  • An geeigneter Stelle bleiben: Bleibe möglichst dort, wo du bist, wenn du dich verletzt hast oder verirrt bist. So wirst du schneller gefunden.
  • Sichtbar machen: Trage auffällige Kleidung und benutze Signalgegenstände, damit die Rettungskräfte dich leichter entdecken können.
  • Energiesparend handeln: Teile deine Kräfte gut ein, besonders bei längeren Wartezeiten auf Hilfe.
  • Anweisungen der Retter befolgen: Sobald du Kontakt mit der Bergrettung hast, folge deren Hinweisen exakt.

Tipp aus der Praxis: Die Schweizer Faustregel für Wanderer

Drei Stunden Aufstieg plus eine Stunde Pause ergibt vier Stunden Gesamtzeit – rechne immer großzügig!

7. Wichtige Kontakte und weiterführende Informationen

Notrufnummern und alpine Rettungsdienste auf einen Blick

Wer in den Alpen unterwegs ist, sollte die wichtigsten Notrufnummern und Anlaufstellen kennen. Hier findest du eine Übersicht mit relevanten Hotlines, Webseiten und lokalen Ansprechpartnern für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Notrufnummern im Überblick

Land Polizei Feuerwehr/Rettung Bergrettung Europäische Notrufnummer
Deutschland 110 112 Bergwacht Bayern: 112 112
Österreich 133 122/144 Österreichischer Bergrettungsdienst: 140 112
Schweiz 117 118/144 Rega/SAC: 1414 (Rega), 144 (Sanität) 112

Nützliche Webseiten und lokale Ansprechpartner für alpine Sicherheit

Tipp aus der Praxis:

Egal ob du zu Fuß, mit dem Rad oder auf Skiern unterwegs bist – speichere dir die wichtigsten Nummern ins Handy ein und prüfe vor jeder Tour aktuelle Wetter- und Lawineninformationen. Im Notfall zählt jede Minute!